Die Abiturienten sind (wir) los!

Schon zu Beginn des 17.3.79 (Samstag) zeigte sich, daß dieser Tag etwas Besonderes werden sollte.

Denn bekannt scheinende Herrschaften fielen durch ihre seltsame Bekleidung und durch ihr ziemlich irreguläres Verhalten deutlich aus dem Rahmen. Zwischen Herren mit Schiebermützen trieben sich einige Travoltaverschnitte herum und auch sonst erschienen die Herren sehr etabliert.

Mit allen möglichen Utensilien versehen, begaben sie sich nach einem Aperitiv in das Heiligtum der Schule, in das Pädagogische Zentrum.

"Welch ein Frevel, welch eine Entweihung!" hätten da wohl einige Oberhäupter der Schule gerufen, wenn sie völlig informiert gewesen wären. Ja wenn - so aber wurde dem Treiben (zum Glück) kein Ende gesetzt, so daß den wenigen, teils erheiterten, teils erschreckten Zuschauern ein "sehr dezentes, aber nicht zu spitzes" (Zitat Klasse 13) SPECTACULUM geboten wurde:

Reinweiße Tischtücher auf dem Boden, beladen mit Brotaufstrichen aller Art, worauf jemand lautstark nach einer Steckdose für seinen TOASTER verlangte. Uwe Jenderny sorgte mit weitreichenden Würfen des Röstbrotes durch das PZ dafür, daß jeder satt wurde.

Die Hup- und Sirenengeräusche motivierten sogar Herrn Gropp dazu, seinen Kopf aus der Tür des Werkraumes zu stecken. Ein mitleidiges Lächeln war sein einziger Kommentar.

Während vorher beim Öffnen der Sektflaschen nur versucht worden war, mit den Korken die Scheinwerfer vor der Bühne herunterzuholen (sämtlichen Bemühungen blieb der Erfolg versagt), so kam es hier langsam schon zu regelrechten Gefechten mit dem edlen Inhalt.

Die Herren Abiturienten, zu diesem Zeitpunkt übrigens schon recht ramponiert, bekamen nämlich die spritzende und sprudelnde Flüssigkeit nicht mehr in ihre Gewalt.

Dergleichen wurde auch im Erdkunderaum bei Herrn Lücke probiert, der sich jedoch standhaft gegen den lärmend eindringenden Mob zu wehren versuchte. Ein deftiger Abschluß von Leuten, deren Schülerlaufbahn teilweise schon zur Legende wurde (man erkundige sich bei den Lehrern!).

Letzte Meldung:

Für das nächste Jahr werden schlimmere Geschehnisse angesagt, versicherte uns ein Unterprimaner. Man wird sehen!?

(WIR 1/79)

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